Bibliotheken sind auch bei Flüchtlingen beliebt

Die meisten Flüchtlinge in Deutschland erhalten einen kostenlosen Ausweis für die Bibliothek, mit dem sie nicht nur Bücher, sondern auch Musik und Filme ausleihen können. Sicherlich trägt aber auch der freie Internetzugang, sowie die Lernangebote der deutschen Sprache zu der Beliebtheit bei den Flüchtlingen bei. Bibliotheken leisten mit ihrem bereitgestellten Lehrmaterial eine wertvolle Hilfe für die notwendige Integration. Sie ermöglichen einen bequemen und ruhigen Aufenthalt, sowie Kontakt zu der im Ausland lebenden Familie. Allerdings stellt ein Besuch in einer Bibliothek für viele Ausländer noch eine große Hemmschwelle dar, weshalb viele Bibliotheksmitarbeiter und ehrenamtliche Betreuer die Flüchtlingsunterkünfte auch persönlich besuchen.

Flüchtlingshilfe durch Bibliotheken

Flüchtlinge in Schleswig-Holstein nutzen intensiv öffentliche Bibliotheken. In Itzehoe beispielsweise kommen laut der Leiterin über 20 Asylbewerber täglich zum Lernen. Zu den Besuchern zählen vorwiegend Syrer, Afghanen, sowie auch Eritreer. Erstaunlicherweise sind die meisten davon Männer, aber auch Kinder finden sich mit ihrer Schulklasse dort ein, um Deutsch als Zweitsprache zu lernen. Viele Bibliotheken arbeiten mittlerweile eng mit Berufsschulzentren, Volkshochschulen und Diakonien zusammen. Alleine im Norden stellen rund 150 Büchereien ca. 3,7 Millionen Medienboxen für Flüchtlinge und Asylbewerber zur Verfügung. Die Anzahl der Entleihungen lag im letzten Jahr bei 15 Millionen. Die Medieneinheiten enthalten übrigens nicht nur die notwendigen Wörterbücher zum Erlernen der Sprache, sondern auch landeskundliche Informationen, Vorlesebücher und Spiele.

Was hat es mit den Asylotheken auf sich?

Die erste Asylothek in Deutschland wurde von Günter Reichert in Nürnberg gegründet. Mittlerweile gibt es allerdings schon 22 weitere Asylotheken im ganzen Land. Hier finden Flüchtlinge und ihre Familien Aktivitäten und Kurse, um sich besser in ihre neue Heimat integrieren zu können. In Bayern beispielsweise werden dort auch Patenschaften vermittelt. Die ansässigen Bürger nehmen sich dafür mehrere Stunden in der Woche frei, um den Flüchtlingsfamilien mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Übrigens waren die Asylotheken zum Deutschen Engagement Preis nominiert. Zu den Projekten zählen nicht nur die Buch- und Lesepatenschaften, sondern auch die Begabtenförderungen und die Kinder helfen Eltern Aktionen.