Buchausleihe in Zeiten von und nach Corona

Durch die immer noch anhaltende unsichere Situation von Lockdown, Ausgangssperren, Hygienevorschriften und Verboten ist auch eine normale Arbeit von Bibliotheken zurzeit schwierig. Büchereien, die hauptsächlich von ehrenamtlichen Mitarbeitern betrieben werden, sind einfach geschlossen und man wartet darauf, dass der Bibliothekenbetrieb wieder aufgenommen werden kann.

Ist es damit getan?

Die Frage ist, ob sich das Lesepublikum, wenn das öffentliche Leben weitestgehend zur Normalität zurückkehrt, wieder auf das Lesen einstellen kann. Schließlich ging der Alltag für alle Menschen in irgendeiner Form weiter: Man arrangierte sich neu, suchte sich andere Hobbys und setzte sich anders mit dem Lesen und den Büchern auseinander. Werden also die treuen Bibliotheksbesucher wieder vor der Tür stehen, wenn die Bücherei öffnet?

Vielleicht ist es sinnvoll, jetzt schon darüber nachzudenken. Zwar können keine Besucher empfangen werden, aber die Bücher können ja ohne Weiteres an den Leser gebracht werden. Dazu braucht man ein wenig Überlegung, Kreativität und Flexibilität.

Lieferung nach Hause

Die meisten Büchereien, seien es nun städtisch, kirchlich oder privat geförderte, sind inzwischen digitalisiert. Somit ist der Buchbestand bekannt. Per Mail oder Anruf könnten Leser nun nach bestimmten Büchern fragen oder sich beraten lassen, welche Lektüre für sie interessant ist. Die Bücher werden dann zusammengestellt, desinfiziert und persönlich von einem/einer Bibliotheksmitarbeiter/-in zugestellt. Am Ende der Leihfrist kann man sich zum Umtausch der Bücher melden, und die abgeholten Bücher werden vorsorglich wieder desinfiziert und für eine gewisse Zeit unter Quarantäne gestellt.

Bindung an die Bücherei

Durch einen solchen Service bringt man die Bibliothek und die freundlichen Mitarbeiter/-innen bei der Leserschaft ins Gespräch und ins Gedächtnis. Wird man so gut mit Lektüre versorgt und kann das Lesen weiterhin in seinen Tagesablauf integrieren, wird man sich auch nach einiger Zeit nicht darauf verzichten wollen. Die kontaktlose Buchausgabe im Sinne des Hygienekonzepts lässt Raum für ein wenig Geselligkeit, was sicherlich für beide Seiten von Vorteil ist, da sozialer Kontakt in solchen Momenten immer aufbauend ist.

Auf diese Weise ist es möglich, die Ausleihe der Bücherei auch zu Coronazeiten weiterführen und eine begeisterte und zufriedene Leserschaft für die Zukunft zu sichern.